Göttliches Sendungsbewusstsein

Christine B. war eine glühende Verehrerin von Sathya Sai Baba (weltbekannt als indischer spiritueller Eingeweihter) und sie ließ sich als spirituelle Meisterin verehren. In ihrem spirituellen Zentrum „Amunhaus“, in dem auch die Yogalehrerausbildungen stattfanden, hingen zur Verehrung lebensgroße Bilder von Sathya Sai Baba. Es standen an den Ausbildungswochenenden immer frische Blumen davor.

Mit den folgenden Fotos aus der Zeit der Yogalehrerausbildungen erhält man einen Eindruck von der tempelartigen Atmosphäre, die in den Räumen herrschte:

Der Yogaraum im Amun-Haus mit dem Seitenraum, der Sathya Sai Baba gewidmet war..
Detailbild vom Seitenraum: Die goldenen Fußspuren symbolisieren die Fußabdrücke von Sathya Sai Baba.

Es gab auch eine Krypta, die sich noch ein Stockwerk tiefer als der Yogaraum befand. Diese durften wir Ausbildungsteilnehmer nur bei ganz besonderen Gelegenheiten betreten. Als Begründung gab Christine B. uns gegenüber an, dass sonst die Gefahr bestünde, dass die heilige Atmosphäre durch uns entweiht würde.

Hier sieht man den Grundstein in der Mitte der Krypta des Amun-Hauses.

Christine B. sah sich als von Sathya Sai Baba inspiriert. Auf ihrer damaligen Internetseite schrieb sie:

„Später galt meine ganze Liebe Sri Sathya Sai Baba, dem großen Avatar aus Puttaparthi. Von ihm habe ich 3 goldene Ketten bekommen. Er ist immer in meiner Nähe, das fühle ich. Ich bin von 1988 bis 2011 immer wieder nach Indien gefahren. Ich war immer sehr wichtig für ihn. Er hat mich immer empfangen. Nach seinem Tod wurde mir immer deutlicher dass sein Geist immer mehr auf mich übergegangen ist.“

Ebenfalls auf Ihrer Internetseite unter dem Button „ICH und Sathya Sai Baba“ schrieb sie:

„Sai Baba segnete mich unzählige Male. Seit seinem Tod fühle ich seinen unmittelbare Nähe und seine Kräfte sind nun als Zwischeninkarnation auf mich übergegangen. Auf der Suche nach einem für seine hohen Kräfte vorbereiteten Leiblichkeit wählte der PURNA AVATAR mich aus um sein irdisches Wirken nicht unterbrechen zu müssen.

Bis zu seinem Kommen als PREMA SAI bin ich der QUELL SEINES LICHTS MEIN Licht ist SEIN Licht und SEIN Licht ist MEIN Licht“

Einige Tage vor ihrem Tod notierte Christine B. handschriftlich:

„Ich bringe das für Europa was SSB für den Osten bringt. Ich bringe die Kraft zur Individuation“ (SSB = Sathya Sai Baba)

Und weiter schrieb sie:

„der ‚ICH-BIN-Gegenwart‘ gebieten, diesen Zustand zu regeln = Ich gebiete der Göttlichen Gegenwart hier zu handeln“

Christine B. sah sich also nicht nur von Sathya Sai Baba inspiriert, sondern sie sah sich noch höherstehend als Gott. Sie gebietet der Göttlichen Gegenwart hier zu handeln!

Meiner Einschätzung nach, handelt es sich hier eindeutig um einen religiösen Wahn. Das ist sogar für einen Laien völlig offensichtlich. Die Notizen weißen darauf hin, dass Christine B. etwas plante.

Genau einen Tag vor ihrem Tod verfasste sie einen abschiedsähnlichen Brief voller Vorwürfe an ihre Tochter Cornelia und Klaus O. – Zufall?

Ich meine, am wahrscheinlichsten ist, dass Christine B. in ihrem göttlichen Wahn ihren Suizid gezielt plante und ihren Schwiegersohn Klaus O. dafür benutzte.